Pädagogik

Im Kindergarten Wasserburg werden verschiedene Formen von pädagogischer Arbeit angeboten.

Freispiel

Die Spielphase von der Ankunft des Kindes im Kindergarten bis zur gezielten Beschäftigung, ist das freie Spiel. Es gibt allen Kindern die Gelegenheit zum Entdecken, Erkennen, Schaffen und Gestalten, zum Betrachten, Nachahmen und Selbsterfinden. In der Freispielzeit können die Kinder in freier Selbstbestimmung ihre Tätigkeit wählen (spielen, bauen, basteln). Es kann auch einmal nichts tun und andere Kinder bei ihrem Spiel beobachten. Weiter kann das Kind auch entscheiden, mit wem, wo und von welcher Dauer das Spiel sein soll.

„Was sind die Aufgaben einer Erzieherin während des Freispiels?“

Die Erzieherin leitet das gesamte Freispiel. Sie zieht die Fäden so unsichtbar wie möglich. Sie motiviert lustlose Kinder zum Spielen, setzt neue Impulse hilft ihnen, Beziehungen zu anderen Gruppenmitgliedern aufzubauen; eventuell Freundschaften zu knüpfen. Ebenfalls schlichtet sie Streitigkeiten, lobt Kinder um deren Selbstwertgefühl zu steigern und fördert sie individuell. Neben der Gruppenbeobachtung steht auch die Beobachtung des einzelnen Kindes im Vordergrund, um eventuell Schwierigkeiten und Fortschritte erkennen zu können. (Dokumentation in Beobachtungsbögen) Damit das Freispiel gelingt, ist es notwendig, Grenzen zu setzen. (Regeln, Zeit, Person, Material, Raum) „Welche Bedeutung hat das Freispiel für die kindliche Entwicklung?“ Während des Freispiels werden alle unter Punkt sechs genannten Ziele der ganzheitlichen Entwicklung gefördert. Für das Kind steht beim Spiel immer der Spaß am Tun und die Bedürfnisbefriedigung im Vordergrund.

Gezielte Beschäftigung

Neben dem Freispiel gibt es im Kindergartenalltag einen weiteren wichtigen Bereich; das „gezielte Angebot“. Es wird von den Erzieherinnen geplant, durchgeführt und geleitet. Das „geplante Angebot „ bezieht sich meistens auf das aktuelle Thema. In Kleingruppen oder auch altersgleichen Gruppen erfährt das Kind Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit. Gleichzeitig wird neues Wissen vermittelt und vorhandene Kenntnisse werden vertieft. Geplante Angebote können sein: Gespräche, religiöse Erzählungen, Anschauungsübungen, Bilderbücher, Liedeinführungen, Fingerspiele, Reime, Sinnesübungen, Spieleinführungen, Bildbetrachtungen, Rhythmik- und Bewegungserziehung, praktisches Tun (Kochen, Blumenpflege), Bastelarbeiten, Experimente.

Exemplarischer Tagesablauf aus kindlicher Sicht

„Heute erzähle ich Dir einmal, was in meinem Kindergarten an einem Tag alles geschieht:

Morgens zwischen 7.30 und 8.30 Uhr werde ich in den Kindergarten gebracht, wo ich in der Garderobe meine Hausschuhe anziehe. Nun werde ich in meiner Gruppe und bei meinen Erzieherinnen ‚abgegeben‘, wir begrüßen uns immer sehr freundlich. Jetzt darf ich sofort spielen, denn es ist Freispielzeit. In meiner Gruppe gibt es sehr viele Bereiche, z.B. Maltisch, Bauzimmer, Puppenecke, Bilderbuchecke und verschiedene Möglichkeiten des Spielens, wofür ich mich entscheiden kann. Meistens spielen wir zu dritt oder zu viert, z.B. in der ‚kleinen Wohnung‘.

Bekomme ich während des Spielens Hunger, so hole ich meine Brotzeittasche und setze mich an unseren Esstisch. Hier kann ich mit einigen Kindern zusammen essen und trinken. Bin ich mit meiner Brotzeit fertig, räume ich meinen Teller und die Tasse selbständig auf und wische, wenn nötig, den Tisch ab. Das nennen unsere Erzieherinnen ‚gleitendes Frühstück‘. Nach dieser Pause spiele ich weiter.

Es gibt auch Gelegenheiten, in welchen die Gruppe gemeinsam frühstückt, z.B. an Geburtstagen oder an Festen. Hier wird das Gruppenbewusstsein durch gemeinsames Beten, Singen und Essen gestärkt.

Meistens wird unsere Gruppe zu einem Aktivitätsangebot in Kleingruppen geteilt, so dass wir die Beschäftigung mit einer Erzieherin intensiv erleben können. Mir gefällt das sehr gut, wenn ich mit einer kleinen Gruppe im Intensivraum bin. Da kann ich viel mehr zum Thema erzählen als in der Großgruppe.

Das Ende der Freispielzeit wird durch ein Lied oder ein anderes Signal angekündigt. Jetzt räumt jedes Kind aus unserer Gruppe die Spielsachen auf, mit welchen es zuletzt gespielt hat. Wer schneller fertig ist, hilft noch den anderen Kindern, die sehr viel zum Aufräumen haben. Sieht unser Gruppenraum wieder ordentlich aus, dann können die Aktivitäten beginnen, d.h. wir bilden alle eine großen Kreis.

Jetzt hören wir eine Geschichte, lernen ein Lied, wenden uns einer Beschäftigung zu, die uns allen sehr viel Spaß macht. Oft lassen wir uns mit einer „Apfel/Obstrunde“ verwöhnen. So erleben wir jeden Tag etwas anderes im Kindergarten.

Sehr schnell ist jeden Tag der Vormittag zu Ende und alle drei Gruppen unserer Einrichtung gehen in die Garderobe, um sich anzuziehen und noch etwas Zeit im Freien zu verbringen. Ein Teil der Kinder bleibt zum Mittagessen im Kiga.“

Vorschulische Förderung

Die Vorbereitung auf die Schule geschieht während der gesamten Kindergartenzeit. Sie beginnt am Tage des Eintritts in den Kindergarten und bezieht sich sowohl auf die Förderung von Basiskompetenzen als auch auf die Förderung schulnaher Vorläuferkompetenzen, auf denen die Schule aufbauen kann (z.B. Konzentration und Ausdauer, Schriftkultur, Spiele…). Eine verstärkte Förderung schulnaher Vorläuferkompetenzen findet in unserer Einrichtung im letzten Kindergartenjahr statt. Diese Förderung erfolgt in Einzel- sowie in Gruppenarbeit. Zum Ende des letzten Kindergartenjahres finden zudem einige Vorschulnachmittage in den Räumlichkeiten der Grundschule statt. Hierbei erhalten die Kinder auch die Möglichkeit eine Lehrkraft sowie das Schulhaus kennen zu lernen.

  • Einstiegsaktion mit Arbeitsmaterialübergabe (ABC-Fest)
  • Falten, knüllen, schneiden, malen
  • Anfangsbuchstabe erkennen, Silben erkennen, Schreibvorübungen, Fein- und Grobmotorische Übungen
  • Schuhe binde, Knöpfe schließen
  • Arbeitsblätter, Übungen uns Spiele im mathematischen Bereich (Mengen erfassen, Größen unterscheiden, Zahlen erkennen, Raum-Lage Wahrnehmung, Unterschiede erkennen, Merkfähigkeit fördern, und Zusammenhänge erkennen)
  • Farben und Formen
  • Sprachförderung
  • Förderung der Vorfreude auf die Schule und Abschluss der Kindergartenzeit mit Sommerfest, Ausflug und Übernachtungsfest.